Upcycling ist ein Begriff, den man im Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit immer wieder hört. Uns kommen bei dem Wort direkt Paletten Sofas und DIY Tutorials in den Kopf aber was ist Upcycling eigentlich genau?
In diesem Blogbeitrag wollen wir ein bisschen genauer darauf eingehen, was unter der Bezeichnung zu verstehen ist und wie man Upcycling von Recycling und Downcycling unterscheiden kann. Neben einer kleinen Definition wenden wir uns den Vorteilen dieser Art des Recyclings zu und stellen ein paar Ideen vor, was man alles upcyclen kann.
Wie eben schon erwähnt gibt es neben Upcycling auch Recycling und Downcycling. Recycling ist ein aus dem Alltag bekannter Begriff und heißt übersetzt Wiederverwertung. Wir trennen Müll, um die verwendeten Ressourcen erneut verwerten zu können. Dafür führen wir die Materialien dem Recycling-Kreislauf zu. Leider kann jedoch nicht alles, was in die gelbe oder in die blaue Tonne kommt gleichwertig recycelt werden.
Denn es gibt einen großen Unterschied zwischen Wiederverwertung im ursprünglichen Sinne, wie beispielsweise bei Mehrwegflaschen, und einer stofflichen Wiederverwertung. Bleiben wir bei dem Flaschenbeispiel und werfe einen Blick auf PET- Flaschen. Diese werden nämlich im Gegensatz zu Mehrwegflaschen stofflich wiederverwertet. Das geschieht indem sie zerkleinert und eingeschmolzen werden, damit neue PET-Flaschen daraus entstehen können. Bei der stofflichen Wiederverwertung kommt es jedoch häufig vor, dass das recycelte Material von niedrigerer Qualität ist, als das Ausgangsmaterial. Dies passiert zum Beispiel durch Verunreinigung des Ausgangsmaterials und führt dazu, dass dieses nicht mehr zu dem Zweck wiederverwertet werden kann, den es vorher erfüllt hat.
Passiert dies spricht man nicht mehr von Recycling sondern von Downcycling, da sich die Qualität der recycelten Ressourcen zum schlechteren verändert hat.
Upcycling meint genau das Gegenteil davon! In dem Fall von Upcycling werden die recycelten Materialen aufgewertet und meisten in anderen Kontexten, als für die sie ursprünglich gedacht waren wiederverwendet. Sie kommen also gar nicht erst in den Recycling-Kreislauf!
Neben Glas, Plastik und Papier kann man auch Kork recyceln!
Alten Flaschenkorken können ebenso wie andere Korkutensilien (Korkuntersetzern oder Korkparkett) zerkleinert und dann zur Wärmedämmung verwendet werden. Das Material hat von Natur aus isolierende Eigenschaften und eignet sich daher hervorragend zu diesem Zweck. Die Bedingung für die Weiterverarbeitung ist ähnlich wie bei den PET-Falschen. Das heißt das Ausgangsmaterial darf nicht verunreinigt sein, damit es recycelt werdet werden kann. Aber es lohnt sich auf jeden Fall Kork weiterzuverarbeiten, da er einen sehr langen Entstehungsprozess hat. Außerdem ist Recycling immer eine gute Idee 😉 Abgeben kannst Du deine alten Weinkorken auf Recyclinghöfen, lokalen Sammelstellen und einigen Weinläden, die diesen Service anbieten. Schau doch am besten mal in Internet nach, welche Sammelstelle in Deiner Nähe ist.
Beim Upcycling wandern die Materialien wie gesagt gar nicht erst in den Müll. Stattdessen wird nach der Devise gehandelt: aus alt mach neu! Aus alten Glühbirnen und Flaschen werden Vasen, aus Konservendosen und alten Schuhen Blumentöpfe und aus alten Stoffresten entstehen neue modische Accessoires. Vor allem für kreative Menschen ist Upcycling eine wundervolle Möglichkeit sich kreativ auszuleben und aus alten Habseligkeiten neue Dinge entstehen zu lassen.
Und warum ist Upcycling sinnvoll?
Aus einer nachhaltigen Perspektive ist Upcycling sinnvoll, da durch die Auswertung und Wiederverwertung bereits vorhandener Ressourcen der Konsum minimiert und die Produktion von Müll eingeschränkt werden kann. Außerdem ist es meist sehr viel günstiger sich etwas aus bereits vorhandenen Materialen selbst zu basteln oder zu bauen als es neu zu kaufen. (Das ist sicher auch ein Grund, warum man so viele Paletten Betten in Studi-WGs findet 😉 ).
Zwar wird Upcycling nicht das weltweite Müllproblem lösen, aber es ist ein toller Weg sein Zuhause einzigartig, kreativ und kostengünstig herauszuputzen und gleichzeitig auf die Problematik rund um das Thema Müll aufmerksam zu machen. Auch als Geschenkideen eigenen sich upgecycelte Dinge wunderbar. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Lampe aus einer alten Weinflasche oder selbst gegossenen Kerzen aus Wachsresten zum nächsten Geburtstag?
Oft werfen wir etwas wie Wachs- oder Stoffreste sowie Glas unbedacht in den Abfall, ohne vorher darüber nachzudenken, ob dieser Dinge noch für etwas gut sein können. Doch häufig lohnt sich ein zweiter Blick und die Frage danach, ob sich nicht doch noch etwas Neues aus dem vermeidlichen Abfall zaubern lässt.
In unseren nächsten Beitrag wollen wir uns selbst einmal an die Bastelscheren wagen und ein kleines Upcyclingprojekt starten. Mit ein paar alten Weinkorken, ein bisschen Kleber und Ablegern von unseren Lieblingspflanzen wollen wir unseren heimischen Dschungel auf kreative Art und Weise vergrößern. Wir sind sehr gespannt wie das klappen wird!
Aber auch unabhängig von diesem kleinen Projekt betreiben wir bei KALEA Upcycling. Unsere Schlüsselanhänger sind ein super Beispiel dafür! Für unser Schlüsselband Jáko verwenden wir ausschließlich Schnittreste, die bei der Produktion der Taschen entstehen. Und auch die Weinkorken würden in den Abfall wandern, wenn wir daraus keine neuen Accessoires daraus machen würden!
Danke fürs Lesen. #spreadthelove und genieß Deinen Tag!
Deine KALEA Crew
Liebevoll getextet von: Antonia Mohr